on tour

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9. November 2015

Potosi - Sucre - Nordwest- Argentinien

Nach dem vielen Staub und Salz sind wir auf wunderbarem Asphalt kurvenreich von Uyuni nach Potosi gefahren, einfach ein herrliches Gefühl, die Mopeds mal wieder laufen zu lassen. In Potosi war die Idylle dann vorbei; stinkende LKW quälen sich durch die enge und steile Hauptstraße. Ohne Navi und OpenStreetMap hätten wir die Orientierung schnell verloren (die Garminkarte Südamerika hat keinerlei Informationen über Bolivien!!!). Wir sind dann ca. 30 km außerhalb von Potosi an der Laguna Tarapaya, einem 30 Grad warmen Kratersee, gelandet und haben zwei Nächte gecampt. Ein wunderbarer Ort, der allerdings ringsum von Wohlstandsmüll umgeben war, schade. Die Nächte waren eisig kalt, aber der Sternenhimmel klar. Moni hat den Ruhetag genutzt, um die Qühe mit warmen Vulkanwasser zu waschen.
Und wieder mussten wir durch Potosi in die Richtung nach Sucre. Als wir endlich durch die Stadt auf der Ausfallstraße nach Sucre gelandet waren, war diese einfach 800 Meter vor dem Stadtausgang gesperrt. Umleitung? Selber finden! Es ging dann gefühlt 40% Gefälle abwärts auf kleinsten Gassen. Aber jeden, den wir nach dem Weg gefragt haben, gab freundlich Auskunft: bacha, derecha... Auf dem Weg nach Sucre veränderte sich die Landschaft. Ackerbau sahen wir seit langem mal wieder, der wurde jedoch mit dem Ochsenzug bestellt. Sucre war völlig anders, sauber, aufgeräumt, viele erhaltene Kolonialbauten, alles proper für die Touristen? Wir haben uns drei Nächte im Hotel gegönnt; eine kräftig warme Dusche und saubere Toiletten sind nach mehreren Tagen Entbehrung ein Geschenk des Himmels.
Eigentlich wollten wir ja noch weiter nördlich Richtung La Paz, haben uns dann jedoch entschieden, mal wieder in tiefere Ebenen zu kommen und genug Zeit für die Reise im Süden zu haben. Also haben wir uns auf den Weg gemacht und sind in mehreren Etappen Richtung Nord-West Argentinien gefahren: Tupiza in Bolivien, Tilcara im Jujuy- Gebiet und dann Richtung Salta. Vor Salta sind wir ca. 65 km auf einer sehr schmalen Straße durch einen Nebelwald gefahren; 65 km und ca. 2000 Kurven, wilde (?) Pferde und ab und zu einen kleinen Blick aus dem Nebel. Zur Mittagspause haben wir Marcus und David, zwei Mopedfahrer aus Cordoba getroffen, die uns spontan zu Salami, Queso und Matetee aus der Bombilla eingeladen haben. Mit wenigen Worten, Händen und Füßen tauschten wir die wichtigsten Informationen aus. Die nächste Etappe ging dann Richtung Belèn. Die Landschaft veränderte sich sehr oft. Mal ein Gebirgszug mit fantastischen farbigen Felsformationen, mal eine riesige Ebene, wo uns ein starker Wind von schräg-vorne die Fahrt ganz schön erschwerte; mehr als 90 km/h waren nicht möglich. In Belèn haben wir uns an einer ganz besonderen Form der Tierwelt erfreut: ein Huhn mit ihren 5 gelben und zwei schwarzen Küken lief ständig umher und wurde vom stolzen Hahn beschützt; das haben wir so in Deutschland noch nicht beobachten können.
Die Menschen, die uns begegnen, sind alle ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. In Bolivien spürt man eine lustige Herzlichkeit, in Argentinien einen starken Nationalstolz. In Argentinien ist das Preisniveau viel höher, fast wie in Europa.
Uns geht es gut und wir tingeln nun weiter Schritt für Schritt Richtung Mendoza....

Tarapaya - Ojos del Inca - 30 Grad warmer Krtaerseee

Sucre - De Sur Merced - unser Blick abends vom Hoteldach

Sucre - irgend ein Platz, Name vergessen

An Allerheiligen werden viele Blumen und Plastikgebinde auf die Gräber gelegt. Die zahlreichen Gedenkstätten am Straßenrand werden ebenfalls geschmückt. Manchmal sitzen ganze Familienclans davor und grillen - Asado con Muerto

Kaktus mit Tünnesnase

Im Nebelwald vor Salta - wilde (?) Pferde hier und da

Marcus, David und Moni beim argentinischen Veschper - mit Matetee aus der Bombilla, sehr süß

Landschaft und Wetter ändern sich immer wieder

Dorf mit Kirche - so ein Prachtexemplar ist in den meisten Dörfern eher selten

Die Straßen sind nicht nur kurvig, sondern auch wellig - schöne auf und ab Fahrten
...da hab ich mal die Zähne geputzt

100km Ebene mit gefühlt 100km/h Gegenwind

Belèn vom heiligen Berg der Jungfrau aus fotografiert

Hinterhofküche - da wo das Huhn mit ihren Küken wohnte

Das Gebiet der Routa Quarenta - Farbenspiele und super Kurven (allerdings mittlerweile alles asphaltiert)


1 Kommentar:

  1. Unglaublich schöne Bilder. Viel Spaß und gute Fahrt weiterhin, wir vermissen euch sehr, euer Sparda-Team. LG Karin

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